In meiner Praxis stehen auch bezüglich der Behandlung von Wirbelsäulenerkrankungen die konservativen Therapien absolut im Vordergrund. In Fällen, in denen diese nicht zum gewünschten Erfolg führen, oder in denen aufgrund akuter Lähmungen oder instabiler Brüche eine Operation an der Wirbelsäule unumgänglich sind, biete ich durch meine in mehrjähriger oberärztlicher Tätigkeit erworbene Expertise im Bereich der Wirbelsäulenchirurgie auch die erforderliche operative Versorgung an.
Hierbei kann ich durch meine Funktion als Leitender Arzt des Fachbereiches Wirbelsäulenchirurgie im Nardiniklinikum Zweibrücken eine Versorgung "direkt vor Ort" anbieten, was natürlich Vorteile für meine Patienten hinsichtlich der prä- und postoperativen Betreuung birgt.
Indikationen und dazugehörige operative Therapiemöglichkeiten finden Sie nachfolgend:
Bandscheibenvorfall (BSV)
Hierbei ist durch Verschleiss oder Unfallereignis der Faserring der Bandscheibe eingerissen und der gallertige Inhalt der Bandscheibe ausgetreten. Je nach Lokalisation des Vorfalls können Nervenstrukturen mehr oder weniger stark bedrängt werden, es kommt zum typischen ausstrahlenden Arm- (BSV im Bereich der Halswirbelsäule) oder Beinschmerz (BSV im Bereich der Lendenwirbelsäule).
Einen typischen MRT-Befund eines lumbalen BSV sehen Sie hier:
Sollten konservative Therapiemaßnahmen einschließlich Infusionen, Nervenwurzelinfiltrationen und ggf. sacral-epiduraler Umflutungen nicht zu einer ausreichenden Schmerzlinderung führen, bzw. Lähmungserscheinungen bestehen bleiben, biete ich als OP-Verfahren die mikrochirurgische Nukleotomie an. Hierbei wird unter mikroskopischer Sicht der ausgetretende Teil der Bandscheibe entfernt und die Nervenstrukturen (Nervenwurzel, Rückenmarksschlauch) wieder entlastet. Für den Patienten resultiert in der Regel eine ca. 3 cm lange Narbe.
Spinalkanalstenose (SKS)
Im Rahmen von Verschleißveränderungen der Wirbelsäule kann es durch verschiedene Veränderungen zu Einengungen des Spinalkanals, also des das Rückenmark und seine Ausläufer umkleidenden Raumes kommen: durch knöcherne arthrotische Anbauten der Facettengelenke (Zwischenwirbelgelenke), durch Vorwölbungen bzw. Vorfälle von Bandscheiben oder durch Wucherung der den Spinalkanal auskleidenden Bandstrukturen. Oft spielen mehrere oder alle der o.g. Faktoren eine Rolle, so dass man von einer multifaktoriell bedingten SKS spricht.
Sollte der Rückenschmerz für den Patienten im Vordergrund stehen, kann evtl. bereits mit einer Facettendenervation eine ausreichende Schmerzlinderung erzielt werden.
Bei ausbleibender Beschwerdebesserung unter konservativen Therapiemaßnahmen kommt als OP-Verfahren die mikrochirurgische Dekompression in Frage, wo unter mikroskopischer Sicht eine Erweiterung des Spinalkanals erfolgt. Diese Operation ähnelt im Ablauf der oben beschriebenen Nukleotomie.
In Fällen, in denen die SKS bereits soweit fortgeschritten ist, dass es erforderlich ist, sehr viel Knochen zur Entlastung der Nervenstrukturen zu entfernen, wird zur Stabilisierung des betreffenden Wirbelsäulenabschnittes eineSpondylodese durchgeführt, das heisst Versteifungsoperation durch Einbringen eines Schraube-Stab-Systems.
Um eine tatsächliche Versteifung des operierten Wirbelsäulenabschnittes zu erzielen, ist in der Regel das Ausräumen der zugehörigen Bandscheiben und Einbringen von Platzhaltern (Cages) erforderlich.
Versteifungsoperationen können auch bei anderen Indikationen erforderlich sein, so etwa bei Spondylodiszitis. Hier handelt es sich in der Regel um bakterielle Entzündungen im Bereich der Bandscheiben bzw. der angrenzenden Wirbelkörper, welche oft durch Verschleppung über den Blutkreislauf aus anderen Körperregionen eingeschwemmt wurden und unbehandelt zu schweren komplikationen bis hin zu lebensbedrohlichen Blutvergiftungen (Sepsis) führen können und auch nach operativer Sanierung eine langfristige Antibiotika-Therapie nach sich ziehen.
Auch bei instabilen Wirbelkörperfrakturen kann eine operative Stabilisierung erforderlich werden, wenn aufgrund der Art der Fraktur eine funktional akzeptable Ausheilung mit Korsettbehandlung nicht möglich ist.
Wann immer möglich, kommen minimal-invasive Operationstechniken zum Einsatz, wo unter größtmöglicher Schonung der Weichteilstrukturen Instrumente und Implantate über kleine Hautschnitte – in Schlüsselloch-Technik – eingebracht werden.
Spondylolisthese (Wirbelgleiten)
Auch hier kann – bei ausbleibendem Effekt konservativer Therapiemaßnahmen – eine Wiederherstellung des natürlichen Profils der Wirbelsäule (Reposition) durch eine Versteifungsoperation erzielt werden.
Wirbelkörperfrakturen
Bei osteoporotischen Wirbelkörperfrakturen kommt bei anhaltenden, immobilisierenden Schmerzen die Ballon-Kyphoplastie, eine minimal-invasive Operationstechnik, infrage. Hier wird über dünne Arbeitskanülen zunächst ein Ballon in den eingebrochenen Wirbelkörper eingebracht, welcher unter Druck entfaltet wird und zu einer Aufrichtung des eingesunkenen Wirbelkörpers führt.
Anschließend wird ein medizinischer Zement eingefüllt, welcher den Bruch "von innen" stabilisiert und oft direkt nach der OP zu einer Schmerzfreiheit und besseren Mobilisierbarkeit des Patienten führt.
Je nach Frakturmorphologie kann die Kyphoplastie auch mit einem zement-verstärktem Schraube-Stab-System kombiniert werden (Hybrid-System).
Kommt für Sie eine Wirbelsäulen-Operation infrage? Wenn ja, welche? Diese und alle weiteren für Sie wichtigen Fragen erörtere ich gerne im Rahmen eines Beratungsgespräches mit Ihnen.